Organoide sind komplexe Zellsysteme, die in ihrem Aufbau Geweben und Organen ähneln, wie der Name schon sagt. Ob es sich um die Haut, den Darm oder das Gehirn handelt, Organoide sind zu einem festen Bestandteil der aktuellen Forschung geworden. Im Gegensatz zu zweidimensionalen Zellkulturen ermöglichen Organoid-Umgebungen eine Mikroumgebung, die der physiologischen Realität sehr ähnlich ist, was zuverlässigere Aussagen zur Übertragung auf den menschlichen Körper ermöglicht. Organoide spielen eine wichtige Rolle bei der Verbindung von Grundlagenforschung und klinischer Anwendung. Sie schließen die Lücke zwischen einfachen 2D-Zellkulturen und komplexen Bioreaktorsystemen.
Heutzutage sind Organoid Systeme für eine Vielzahl von Gewebetypen verfügbar. Die Entwicklung neuer Protokolle für die Herstellung, Kultivierung und Anwendung von Organoiden resultiert in einer zunehmenden Anzahl an nutzbaren Modellen mit immer vielfältigeren Analyse- und Anwendungsmöglichkeiten.
© Fraunhofer ISC
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Bilder eines Hautorganoids. Unter der Stereolupe lassen sich Einzelheiten des Hautorganoids, beispielsweise die prominenten Haarfollikel erkennen. Mikroskopische Aufnahmen angefärbter Hautorganoide geben Aufschluss über die histologische Architektur. Neben Bereichen mit Keratinozyten (pancytoceratin-positive Zellen, gelb) lassen sich Kompartimente mit stromalen Zellen (Vimentin-positive Zellen, pink) erkennen. Die Zellkerne sind als cyan-farbige Strukturen zu erkennen.